Sonntag, 14. August 2022

KO nach 91 Kilometern


Verloren und doch gewonnen? Was denn? Nun ja, sicher einige Erkenntnisse über mich selbst, aus denen ich dann halt auch Konsequenzen ziehen muss und will. Sicher, ein paar Stockfehler kamen auch dazu, aber die sind nicht für ein Scheitern verantwortlich, wenn man es denn überhaupt so nennen will. Zunächst mal sei angemerkt, dass es sich um eine wundervoll organisierte Veranstaltung mit geschichtsträchtigem Hintergrund handelte. Wirklich Klasse. Das Wetter war auch okay. Eigentlich alles super. Fühlte mich auch gut und nach 7 Tagen Laufpause hatte ich auch wieder richtig Lust zu laufen. Um 6 Uhr früh startete der Lauf. Nach wenigen Kilometern spürte ich wieder die Zerrung, mag aber auch sein, dass das nur Einbildung war. Definitiv war es nicht der Grund für die Aufgabe. Falsch war es auch, sich bei einer anderen Läuferin mit einzuhaken. Einmal mag ich es gar nicht, ständig beim Laufen zu erzählen und zweitens war die von ihr gewählte Pace zu hoch, um das Rennen zu bestehen. Nach gut 30 Kilometern hatte ich es dann endlich erkannt und klinkte mich aus. Danach begann die große Quälerei, aber dennoch lag ich ja gut in der Zeit. Als ich nach 91 Kilometern und 15 Stunden aufgab, da hatte ich noch gut 15 Stunden Zeit. Ich hätte das sogar mit einem lockeren Marsch schaffen können, aber das ist einmal nicht mein Anspruch und zweitens habe ich nicht wirklich gesehen, wie schlecht ich wirklich zurecht war. Der Kopf machte quasi zu und das war gut so. Hätte ich weitergemacht, dann hätte ich ernsthaft Schaden nehmen können. Der Bereich Griebnitzsee ist eine meiner Lieblingsorte und es passt doch gut, dass ich gerade da in die S - Bahn einstieg und auf meine Weise finishte. Ausgepowert und Oberschenkel und Waden fühlten sich wie Bretter an. Erkenntnisse daraus? Keine Ultras dieser Art mehr. Nicht, weil ich es nicht kann, sondern weil es mir keinen Spaß macht, im Trainig stundenlang durch die Landschaft zu laufen. Meine bisherigen Ultras haben das eindrucksvoll belegt. 2009 und 2017 habe ich mich super vorbereitet und meine besten Leistungen abgerufen. Dazu bin ich aber nicht mehr bereit, weil ich mindestens den gleichen Spaß am Fitnesssport entwickelt habe. Dem gilt es Rechnung zu tragen. Zunächst brauche ich jetzt definitiv etwas Regeneration. Nicht nur körperlich, sondern auch mental. Solche Niederlagen gilt es immer zu verarbeiten. Klar, die positiven Elemente sind auch da, die negativen kann man aber nicht einfach nur ausblenden. Sammeln, lernen, besser machen, stärker sein. Schön war es trotzdem!Auch wenn ich heute scheinbar nur aus Schmerzen bestehe, hehe...

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