Bedürftiger Senior

Bücherläden wecken immer mein Interesse. Insbesondere Antiquariate. Alte Bücher reizen mich ungemein. Selbst auf Flohmärkten gehe ich verstärkt dorthin, wo es Bücher gibt.In der nächsten Querstraße gibt es so ein Geschäft in meinem Kiez. Oft kam ich dort vorbei und registrierte nur, dass es schon geschlossen ist. Kürzlich war ich dort und stellte fest, dass es nur von Montag bis Freitag von 8.30 bis 13.30 Uhr geöffnet hat. Wow. Was für Öffnungszeiten. Gestern schaffte ich es nun endlich, dort einmal vorbeizuschauen. Ganz viele gebrauchte Bücher auf insgesamt vielleicht 100 QM. Ich stöberte auch in meiner Vergangenheit, denn als Jugendlicher las ich gerne Romane von Simmel, Konsalik und v.a. Harold Robbins. Außerdem gab es auch Klassiker von Goethe, Schiller uvm. Ich schnappte mir schon einmal 2 Romane von Harold Robbins und fragte dann eine von 5 Mitarbeitern nach dem Preis. Stand nix drin und nix drauf. Oh, erklärte mir die Dame. Wir sind hier ein vom Jobcenter gefördertes Projekt. Das erklärte dann auch die vielen Mitarbeiter/innen. Wir geben die Bücher kostenlos an bedürftige Senioren ab. Ich lächelte etwas verlegen. Na ja, Senior? Könnte hinkommen. Bedürftig? Nicht wirklich. Die Bücher hätte ich trotzdem gerne. Was darf ich bezahlen? Darf ich etwas spenden? Nee, entgegnete die nette Dame. Das geht nicht. Bringen Sie bei Gelegenheit einfach Bücher her. Dann trug sie die Bücher aus dem Register aus und gab sie mir. Eine tolle Einrichtung!