Dienstag, 15. März 2022

Glücksmomente und Erfolgserlebnisse

In Anspielung an den vorangegangenen Post sei angemerkt, dass jeder Mensch diese Keksdosen hat. Meist sogar ganz viele davon. Alle prall gefüllt mit großen Momenten, Phasen, Fügungen, Erlebnissen, Ergebnissen, egal wie auch immer man sie bezeichnet. Momente wie eingebrannt im eigenen Gedächtnis, die sich gut heranziehen lassen können, wenn man sie braucht, ja, nötig hat. Eine Methode, die man bewusst und oft einsetzen sollte. Meine praktische Führerscheinprüfung z.B.! 38 Minuten musste ich angespannt durch die Gegend fahren und dann forderte mich der Prüfer zu etwas auf, was mir eher selten davor gelungen war. Rückwärts einparken. Fokus und Konzentration und dann gelang mir das, was mir wie ein Wunder vorkam. Ich packte es souverän. Oder die erste große Rede vor 250 Mitarbeitern. Oder der Einlauf beim ersten Marathon bzw. den 100 KM von Biel. Noch besser geeignet sind lange Phasen, wo dann doch das ersehnte Ergebnis nach häufigen Rückschlägen eintritt. Mitte 2007 beschloss ich z.B. den Marathon im Frühjahr 2008 in unter 4 Stunden zu laufen. Ich trainierte gezielt nach einem erfolgversprechenden Plan. Im Frühjahr trat ich dann beim Bienwald Marathon an, lag gut im Kurs und bekam dann bei KM 32 "den Schlag mit dem Hammer". Ich brach ein und finishte mit 4:05h Wofür der ganze Aufwand. Ich war total frustriert. Nach wenigen Tagen ging ich dann wieder ans Werk. Analysierte den Lauf, veränderte mein Training nuanciert und schon im Mai lief ich den Mannheim - Marathon in 3:56h endlich unter der ersehnten 4 Stunden Schallmauer. Jetzt war ich im Flow und von diesem Erfolg beflügelt setzte ich mein Training fort. Im Oktober lief ich den Baldeney Marathon in Essen. Ein Erlebnis von dem ich auch noch heute zehre. Nach gut 5 KM stellte ich überrascht fest, dass ich durchaus in der Lage wäre, eine 5er Pace zu halten und eine für mich unglaubliche Zeit von 3:30h anzustreben. Ich war so gut drauf, dass ich zeitweise eine 3:20er Tendenz drauf hatte. Dann kam auf den letzten 5 KM der große Einbruch. Nie vergessen werde ich, wie mich auf den letzten 1.5 KM die 3:30er Gruppe einholte, überholte und stehenließ. Die waren auf TOP - Kurs. Etwas schneller als geplant. Der Pacemaker stoppte, wartete bis ich heran war und sagte dann, hey, du schaffst das. Gib noch einmal alles. Folge mir, ich ziehe dich. Ich klinkte mich quasi bei ihm ein und dann gab ich noch einmal alles. Unvergessen, wie ich in 3:29:51h im Ziel eintraf. Was für ein Moment. Was für ein Glücksgefühl. So ist das häufig. Du mühst dich über einen langen Zeitraum konsequent und beständig ab und dann treten die Erfolge scheinbar unvermittelt ein. Halt sie fest, erinnere dich daran. Übertrage die Bilder auf das, was du dir aktuell vorgenommen hast. Nun ja, für heute brauchte ich keine Dopes. Angesetzt war ein lockerer 10 KM Lauf, den ich in unter 60 Minuten beenden wollte. Punktlandung: 10 KM in 59:45 Minuten. Ich mag das. Ich laufe mich die ersten 2 KM gemütlich ein. Liege dann oft bei einer 6:40er Pace. Danach heißt es, zügiger zu werden, aufzuholen ohne zu überpacen. Raus aus der Komfortzone, aber ohne Quäleffekt. Ein echter Funlauf heute. Erstmalig in ganz kurzen und dünnen Klamotten. Frühling ist da.

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